Verstehen…
aus der Entfernung nur sieht man das Wahre….
„Im Leben gibt es keine Lösungen… Es gibt nur Kräfte, die in Bewegung sind. Man muss sie erzeugen, und die Lösungen werden folgen.“Antoine de Saint-Exupéry
Die Social Media verändern unsere Weltanschauung. Das ist ein langsamer Prozess, manchmal hartnäckig, aber unvermeidlich. Vor 15 Jahren war Spam für die meisten von uns ein unbekanntes Wort. Heute ist es eine mentale Kategorie geworden, womit auch bestimmte Gefühle zusammenhängen. Wörter schaffen Wirklichkeit. Das Wort „Spam“ ist in der Zwischenzeit als Begriff in unserer DNA verankert. Das wird sicher mit vielen anderen Konzepten passieren, wie z.B. Location based, Cybercrime, Privacy und vielen anderen- um einige Beispiele zu nennen.
Die Social Media verändern nicht nur unsere Weltanschauung, sie zwingen uns ab und zu um die Blickrichtung zu ändern (aus der Entfernung sieht man das Wahre), andere Position einnehmen, neue Blickpunkte, manchmal auch „wie bereits gesagt aus einer Entfernung, um die Totalübersicht zu behalten und besser zu sehen. Das letzte heißt Strategie. Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast (P. Wazlawik). Das Neue geht an Dir also vorbei. Offenheit gegenüber neuen Perspektiven und Meinungen ist eine der Schlüsselkompetenzen dieser Zeit und sehr wichtig für Deine Verdienstmöglichkeiten. Die entstehen als neue und schlauere Gesichtspunkte, kreativ verbunden mit Unternehmertum und Kapazitäten. Wertschöpfung durch Verbindung. Menschen arbeiten an der Mehrwertschöpfung zusammen.
Ich denke, dass wir durch das digitale Zeitalter unseren eigen Platz in der Welt sowie die Entscheidungen, die wir treffen, neu entdecken müssen. Oft ist dafür viel Mut nötig. Erstens geht es um Wettbewerb. Viele von uns haben ein gutes dynamisches Gefühl beim Wort: Wettbewerb ist ganz normal und kann auch nützlich sein. Sind Sie sich dessen bewusst, dass Sie beim Wettbewerb das Verhalten eines anderen als Norm sehen? Wettbewerb macht Dich eigentlich sehr reaktiv. Und bei dem Wettbewerb 1.0 bedeutet Dein Gewinn Verlust für den anderen: „to win ist to lose“. Ist das wirklich, was wir wollen? Meiner Meinung nach hat es nichts mit Verbindung zu tun. Vielleicht sollten wir unsere Einsichten darüber mal unter die Lupe nehmen? Willst Du Dein eigenes Leben leben oder dass jemand Dich leben lässt (oder nicht)?
Der zweite Punkt, der neu entdeckt und gut verstanden werden muss, ist unser Ego. Unser Ego sowie Bedarf an eigener Identität stehen Zusammenarbeit oft im Wege. Einerseits ist persönliche Sichtbarkeit eine Quelle der Verdienstkapazität: Heute heißt es: mit der Z e i t gehen oder g e h e n mit der Zeit. Andererseits steht der Bedarf an Sichtbarkeit der Zusammenarbeit im Wege. Das ist wirklich ein Dilemma. Viele von uns fühlen, dass Zusammenarbeit eigentlich sehr gut ist, Dich aber als Individuum ziemlich unsichtbar macht, was nicht gut für Deine Karriere 1.0 ist. Wenn Du als Young Professional in einem großen Unternehmen mit der Vereinbarung beginnst, dass Du bleiben darfst, wenn Du für Top-Management gut sichtbar bist , und wenn Du in 3 Jahren 3 Schritte im Gehallt vorwärts gehst, dann wirst Du wahrscheinlich nicht gern zusammenarbeiten. Zusammenarbeiten bedeutet manchmal am Seil hangen und bangen, das ein anderer festhält ohne Sicherung und Trampolin für Sprungunterstützung und oft ohne Garantie auf eine sanfte Landung. Für viele von uns ein ganze Herausforderung.
Zum Schluss, Zuhören ist die Mutter aller Weisheit. Wenn Du auf jemanden hörst, behalte dann nicht nur das, was einen direkten Wert für Dich zu haben scheint. Sei offen für alles, was gesagt wird. Wenn Du auf andere mit eigenen Maßstäben hörst, dann hörst Du nicht gut, was gesagt wird. Dann gibst Du Deinem Gesprächspartner nicht die Aufmerksamkeit, die er verdient, und Du stehst außerdem nicht aufgeschlossen für andere Einsichten und lernst also nichts.
Das Internet zwingt zum Zusammenarbeiten, weil Du anders Deinem Unternehmen zu teuer bist. Im digitalen Zeitalter handelt es sich um Bauen von Ökosystemen: Teilen ist das neue Gewinnen sowie um Entdeckung neuer Wege und Routen. „Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“ – hat John Lennon einmal gesagt.
Das ist nicht die Welt des respektlosen Verhaltens, der unkooperativen Egos, die alles schon wissen, und die ihre eigene Kritik nicht organisieren können. Das ist die Welt, wo verstanden, ab und zu aus der Entfernung geguckt wird, gut auf die eigenen Einsichten sowie die anderen gehört wird. Vom Machtkampf zur Kampfmacht. Von „ Das Alte steuert das Neue“ zu „Das Neue steuert das Alte“. Wettbewerb 2.0. Wir wissen es in der Zwischenzeit. Darum wurden Gandhi und Mandela so geehrt. Sie hatten in großen Fragen Recht. Und darum denken wir mit viel Spaß und Sehnsucht das ganze Leben lang an das Projekt, woran wir teilgenommen haben, und das in der ähnlichen Atmosphäre verlief.
Wenn Zusammenarbeit ausschließlich auf Nutzen und Produktion basiert ist, verursacht es Sehnsucht nach Herkunft. Schau mal um Dich herum mit allen Sabbaticals und Coaches. Die Kernfrage ist: willst Du Recht haben oder glücklich sein? Willst Du Dein eigenes Leben leben oder Dich in Deiner Rolle verlieren? Das digitale Alter macht diese Entscheidungen möglich. Das Internet bringt uns ins persönliche Zeitalter mit der eigenen Perspektive. Verstehen und ab und zu aus der Entfernung sehen ist kein Verdienst von ausschließlich jungen oder älteren Menschen. Alter ist nur eine Zahl. Verstehen durch Sehen aus der Entfernung ist aber eine persönliche Entscheidung. Und diese kannst Du heute noch treffen!